Canzonetta Tedesca


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Sing, mein goldner Hahn

Sing, mein golnder Hahn, ich geb´ dir Weizen.
Ich war betrört, als ich´s hört,
so sie zu mir sprach, von der ich singe.
Wir lass ich dummer Tor mich von ihr reizen,
das ganze Jahr, wird es wahr,
von keinem Mann das Herze so hoch springe.
So wie mir das meine so hoch schlagen,
wird ihre Gleichmütigkeit mich vom Leid
wirklich je befrei´n ? Doch ich muss klagen.

Horcht, schon hör´ ich´s in der Stube klingen,
Burschen ran, macht euch dran,
hier im Dorf gibt es ein Rudel Weiber.
Wie sie den Riedewanz so schneidig springen,
Trommelschlag und danach
sie sich biegen, recken ihre Leiber.
Schon fangen die Burschen an zu singen,
durch die Fenster dringt der Lärm und von fern
sah ich, wie zwei Frau´n mit einem gingen.

Räumet weg die Schemel und die Stühle.
Auch die Bank und den Schrank,
lasst uns tanzen, bis wir werden müde.
Macht die Türen auf, dann bleibt es kühle
und der Wind jedem Kind
sachte übers Obermieder wehe.
Sing´n die Reigenführer ihre Lieder,
fassen wir uns bei den Händ´, lang der Wänd,
schaun´ beim Bücken Mädchen in das Mieder.

Großbrecht, Willebold, Gumbrecht und Eppe
Willebrecht, Meier´s Knecht,
Werenbold und auch der junge Tuße
Megenbold des Meier´s Sohn und Reppe
Irenwart, Broselhard
hinter denen springt der junge Ruße.
Ist er nicht ein dümmlicher Salzsieder?
Das ganze Jahr umwirbt er Frau´n, man glaubt es kaum
und ist ihnen dabei doch zuwider.

So schön ist seine Joppe nicht geflecket,
dazu brüllt beim Tanz er wild.
Würd´ er nur von meinem Mädchen lassen.
Er hat sie diesen Sommer abgelecket,
so wie Brot, ich wurd´ rot
vor Scham, als sie dort beieinander saßen.
Was hat sie an dem Kerle nur verloren?
Ihn schmückt grad ein stumpfer Sinn, Doppelkinn,
ach´, sie soll´n doch in der Hölle schmoren.


Frau Welt

Frau Welt, hab zuviel an deiner Brust gesogen,
ich will mich entwöhnen, denn es ist die Zeit.
Dein Zärtlichkeit hätte mich fast betrogen,
denn sie hat mir viele Freuden bereit´.
Als ich dir sah wohl in deine Augen,
warst du voll Schönheit und Reiz anzuschauen.
Ich wollte dein´ Liebreiz tief in mir aufsaugen,
doch als ich dich dann von hinten besah´,
warst du voll Schmach und so widerwärtig gar,
daß ich dich schmäh´ und mich vor dir bewahr´.

Frau Welt, ich höre dich schon fragen,
ob ich dir noch einen Wunsch gewähr,
daß ich gedenk unserer schönen Tage
und dich besuche, wenn ich es begehr´.
Wenn meine Langeweil sollte es fügen,
ja, das tät ich so wunderlich gerne,
doch fürchte ich deine List und dein Lügen,
vor dem sich niemand kann bewahren.
Ich wünsch dir Frau Welt gute Nacht,
werde nun woanders hin fahren.
Ich will dir für immer entsagen.


Wohl mir die Stunde

Wohl mir die Stunde, da sie mir begegnet’
die mir das Leben, den Sinn hat bezwungen.
Seitdem hab ich sie von Herzen ersehnet
sie, die mir ist in die Seele gedrungen,
daß ich von ihr nicht loskommen kann
das hat ihr Schönheit und Anmut gemachet
und ihr roter Mund, der so lieblich lachet.

Ich hab mein Mut und die Sinne gewendet,
hin zu der Reinen, der Lieben, der Schönen,
auf das in uns sich die Liebe vollendet
soll sich ihr Mut mit dem meinen versöhnen
was ich an Freude jemals gewann,
das hat ihr Schönheit und Anmut gemachet
und ihr roter Mund, der so lieblich lachet.


Wohl dir Maie

Wohl dir, Maie, Winter du scheidest
alles bekommt Gestalt.
Wie wohl du die Bäume kleidest
Grün wird Feld und Wald.
Es schmilzt dahin der Schnee.
Die Sonne macht die Wiesen schwanger,
die Blumen sprießen auf dem Anger
auch Efeu und der Klee.

Dort ist eine die mir das Glück
zur Liebsten auserwählt
Wenn sie strahlt bin ich entzückt
das ist es was mich quält.
Sie ist mir nah und doch weit
das macht mir Schmerzen und tiefe Wunden
Wie gern wär’ ich mit ihr verbunden,
daß sie mir nimmt mein Leid.

All das mir nichts mehr bedeutet
bis ich sie unterwerf’.
Seh ich sie, das Glück mir läutet
meinen Mut ich schärf’.
Schärfe meine Gier
dich mit meinem Arm zu umschlingen.
Willst du nicht, werd’ ich dich zwingen
bis du bist hörig mir.


Das Hirtenmädchen

Es zog aus zur Morgenstund’
ein Hirtenmädchen feine
Mit Herde, Stab und Hirtenhund
an ihrer langen Leine.
In ihrer Herde sich befund
Lamm und Zicklein kleine.
Schaf und Esel war’n gesund,
nur Rinder hat sie keine.
Auf der Wiese sah sie dann
ein Studenten schreiben.
Sie sprach: „Gib’ das Lernen dran
tuh’ mir die Zeit vertreiben.“

Der Student der sagte: „Nein,
ich muss dir widerstehen.
Es soll viel gelernet sein,
muss das Exam’ bestehen!“
Das Mädchen zupft am Röcklein fein,
so im Vorübergehen
und zeigte ihre zarten Bein’,
dass er fing an zu flehen:
„Mädchen, wart’ ich komm’ mit dir,
ich lass die Bücher liegen!“
Sie sprach:“Bleib’ ab heut’ bei mir
und hüte mein Ziegen!“


Der Zechpreller

Lasset uns ein Lied aufsingen – klingen
soll es übers gute Essen – fressen
völlen uns den ganzen Tag.
Wenn Gesellen – Bäuch’ anschwellen
Zeche prellen – dabei bellen
sind wir gut des – hohen Mutes
uns soll nichts verrinnen.
Jetzt sind wohl schon alle wach – grossen Krach
hört man um das Feuer – heuer
werde wir besoffen sein.
Wirt bring gleich – `n Frühstück reich
das die vollen – Mägen rollen
bring uns Knollen – und die Schollen
dass wir Kraft gewinnen.
Gib’ jedem Knappen einen Trappen
noch ein Happen Fleisch vom Rappen
reich mir an die Pute.
Es gibt auch Schwein, nicht grad klein
und Gebein vom Hühnchen fein
fresst mit frohem Mute.

Fette Kälber, Ochsen, Stier – wir schier
verschlingen alles feist – dreist
tragt uns auf der Rüben viel.
Will jeder Knabe – dass er habe
zehn der Wachteln – zum verspachteln
fette Braten – wohl geraten
länger als ein Ellen.
Würste länger als ein Speer – mehr
wollen wir den Ochsenschwanz – Kranz
vom Brote und vom Kuchen han
Rebhuhn, Hahn – und Fasan
Schenkel groß – mit viel Soß
Schwein am Spieß – und auch Grieß
für mich und die Gesellen.
Gib auch dann jedermann
aus der Kann’ oder Pfann’
Eier gut panieret.
Auch den Käse im Gefäße
bis gemäße mein Gesäße
bald drauf explodieret
Mit Trinken will ich auch nit spar’n – klar’n
Most will in die Kehle giessen – fliessen
soll uns auch der Rebensaft
nach dem Fraße ohne Maße
masslos trinken – bis wir hinken
zu den Bänken – nachzuschänken
bis uns nicht mehr dürste.
Nach dem Frühstück gehen wir – schier
von dem Most hinein zum Baden – laden
zu uns hübsche Mädchen ein.
Sie uns reiben – und vertreiben
uns die Weile – niemand eile,
dann wir schnarchen – wie Monarchen
schlafen wie ein Fürste.
Badezofe, wie bei Hofe
gern ich pofe mit der Zofe
greif ihr an die Wäsche.
Keine Sorgen um das Borgen
denn besorgen werd ich morgen
Geld für diese Zeche.

Wirt du hast ein volles Fass – lass’
es uns sogleich anstechen – zechen
wollen wir die ganze Nacht.
Gib das Beste – für die Gäste
kaum noch Reste – bei dem Feste
nach dem Mästen – leere Kästen
lasst uns geh’n Gesellen.
Jeder hat ein Fräulein fein – so solls sein
zum Vergnügen biegen – wiegen
liegen mit ihr in der Nacht.
Sie zu küssen – auf dem Kissen,
nichts vermissen, Fahne hissen,
süsse Töne – jauchzt die Schöne,
ich fang an zu bellen.
Ich werd’ rot grosse Not
wer mir droht mit dem Tod
sind des Wirtes Schergen.
Welche Pein, Geld hab kein’
für den Wein mir verzeih’n
fragt doch meine Erben.

Unglück

Was ich heuer auch beginnen mag,
es wird ein Missgeschick.
Es folgt mir Pech bei Nacht und Tag,
nicht hold ist mir das Glück.
Ob ich voranschreite, oder verzag
das Glück bleibt mir zurück.

Ach, weshalb das Glück in diesem Jahr,
nicht bei mir stehen mag
das trag ich hohen Hauptes gar,
deshalb ich nicht verzag.
Auch mir wird einst ein Traume wahr,
auch mir wird wieder Tag.

Das Fortuna soll mein Richter sein,
verurteilt bin ich schwer.
So hört ich doch des Weisen Stein:
Trag es mir stolzer Ehr´.
Geduld soll dir im Dunkeln schein´,
bis Glück dir scheint einher.

Wer sich alle Ding zu Herzen nimmt,
wird grauer Stück für Stück.
Der Unmut sich ins Herz einglimmt,
es herscht nur Pech und Tück.
Das Leben aus der Seele rinnt,
vor Gram gibt´s kein Zurück.

Seit dem Tag, ich das erkennet hab,
lass ich den Unmut gehen.
An Freuden mich nun täglich lab´,
kann Licht und Himmel sehen.
Fortuna mir das Glücke gab,
an meiner Seit´ zu stehen.


Der Nebenbuhler

Es lässt der kalte Winter
die zarten Blumen welken
so wie das Leid ein treues Herz.
Denn Liebeskummer macht sich breit, wo Lebensfreude war.
Ein Fräulein steckt dahinter
so schön wie Sommernelken
sie könnte lindern meinen Schmerz
doch noch will sie mein Lied nicht hör’n und macht sich vor mir rar.
Auch macht ein andrer Kerl sie an
Er will sie betören
doch lässt sie an sich keinen ran
und will von ihm nichts hören.

Zu all dem Ungemache
das ich durch sie erleide
bedrängt mich diese Bauernbrut
mehr noch als das alles, was ich bisher erlitt
Wenn ich drüber lache
und mich fröhlich zeige
will er doch fliessen seh’n mein Blut
weil ich ums holde Fräulein ebenfalls die Gunst erbitt’
sein Name: er heisst Adeltir
er täuschet vor viel Mute
zu jeder Tagzeit droht er mir
wie einer fetten Pute.

Wie er sich immer kleidet
ein Rock und schwarze Hosen
und Schnallenschuhe noch dazu
roter Hut, ein Gürtel, breit mit Spangen aus Metall
Ein jeder ihn beneidet
er duftet nach Rosen
blank poliert sind seine Schuh und geckenhafte Mantelzier mit Bändern überall
Dazu kommt die Eitelkeit
wie er stolz hofieret
ich bin es jetzund wirklich leid,
wie er mich provozieret.
Mein Herr so lasst es bleiben
den Streit werd’t ihr verlieren!
Dafür geb’ ich mein Wort zum Pfand.
Fordert Ihr zum Kampf mich raus, werd’ ich Euch maltraitier’n.
Wollt Ihr es so weit treiben
Euch schamlos profilieren
Das Wort von Euch ist nichts als Tand
Wenn Ihr kämpfen wollt dann werde ich Euch masakrier’n.
Um der holden Frau zur Ehr’
werd’ ich Euch’s Fürchten lehren
Das Fräulein ich wohl auch begehr’
drum werd’ ich mich erwehren.

A:
Er soll sich eine suchen
die wohl auch zu ihm passet
Wenn er nicht von dem Fräulein lässt
kann ich mich nicht mehr halten, weil ich sie zu sehr lieb’.
Ich höre ihn schon fluchen
wie er mich zusehn’st hasset.
Ich wünsch ihm an den Hals die Pest
diesen Gockel ich erschlag durch meiner Klinge Hieb.
Schaufeln soll er sich sein Grab,
so hat mein Sorg’ ein Ende.
Zur Hölle soll er fahr’n hinab
dass ihn der Teufel schände.

B:
Ich könnte ihn verfluchen,
was er sich wohl anmaßet.
Das gibt mir schier den letzten Rest
Er ist gleich wie ein Heuchler, wie ein Schurke und ein Dieb.
Er soll das Weite suchen
sonst ihn der Henker fasset
würd’ er gehenkt, das wär’ ein Fest,
am Galgen soll er baumeln, dieser Anblick wär mir lieb.
An seinem Scheiden ich mich lab’,
wenn er sein Ende fände.
Zur Hölle soll er fahr’n hinab
dass ihn der Teufel schände.


Der treue Dienst

Der treue Dienst an einer Frau
macht Dich greise und auch grau
habs an meiner auch erfahr’n
ich sollte einst für sie den Lindwurm zwingen.
Dann hat sie mir aufgetragen
ich soll mit einem Ochsenwagen
die Rhone aus provenzisch Land
hin zu ihr ins Haus nach Nürnberg bringen
und die Donau übern Rhein
gelingt es mir, wird sie mein eigen sein
Sag ich ja, dann sagt sie nein
für diese schöne Geste klein
sollte ich ihr dankbar sein
man nennt sie auch das Fräulein Güte
Heia hei, viel zu lang war duldsam mein Gemüte

Noch Süßeres sie mir verspricht
sie die mir mein Herz bricht
zerschmilzt der Musenberg wie Schnee
wenn sie lockt mir ihrer schönen Beine
Alles was mein Herz begehrt
sie mir ohne dies gewährt
sie gäb sich mir völlig hin
bau ich ihr ein Schloss von Elfenbeine,
welches steht auf einem See
sie mir dann aufrecht verbunden sei
holt ich ihr aus Galilei
einfach mal so nebenbei
den Berg, auf dem der Moses saß.
Ach herrje, wie mach ich das
Heia hei, ich hätt' den ersten Preis für Buhlerei.

Aus Indien einen Riesenbaum
will sie han, ich glaub’ es kaum
danach will sie sich hingeben,
aber nur wenn ich ihr alles bringe.
Sie wollt ja auch noch han den Gral,
ihr wisst schon den von Parzival
und den Nibelungenschatz
im Rhein versunken, nebst dem goldnen Ringe.
Die Arche Noah will sie auch
natürlich auch die Stern’ vom großen Wagen
noch etwas vom Höllenrauch
da könnte ich verzagen
den Teufel will sie auch noch sehn
den hol ich ihr gar keine Frage.
Heia hei, so kann sie gleich mit ihm zur Hölle fahren!


Das Exempel

Hier höret ein Exempel wild
ein Gleichnis und ein Ebenbild
dabei ihr hör’n und merken sild
wie sich all Ding verkehren.
Der Teufel hat das Himmelreich
gewonnen gar gewaltigleich
Das Hinter gehet vorne seich
das Vorder gehet hinder.
Seitdem die jungen Kinder
die Alten wollen lehren gan
der Mann ist Weib, das Weib ist Mann
Das Hündlein bind’ den Herren an,
der Igel focht den Bären.

Das Reitross striegelt den Stallknecht
die Kuh den Fleischermeister stecht
der Has’ den Jäger nieder fecht
der Esel reit’ den Müller.
Der Vogel leget Strick und Hern.
das kommt zu Schaden den Voglern.
Der Fisch legt Angel, Netz und Pern
darin fing er den Fischer.
Nun ist das Lämmlein frischer,
weil es den Wolf zerissen hat
die Gans geht auf des Fuchses Pfad
Die Maus wohl an die Katze trat
auch ist der Frosch ein Füller.

Wenn er den Storchen hat verschlung’
auch hat der Sperb den Falk’ bezwung’
die Flieg’, die Drossel hat besung’
der Blinde zeigt und führet
und zeigt dem Sehenden die Spur
auch läuft der Schneck’ dem Hirschen vor
und das Kalb steiget hoch empor
gar über alle Affen
Es ist nun so geschaffen
das die Stühl springen auf die Bänk
Ihr Leut’ dies Liedlein ich euch schenk’,
das euer jeglicher bedenk
ich somit hab berühret.


Fas et nefas (Recht und Unrecht)

Recht und Unrecht, Hand in Hand
ziehen durch die Lande
Die Verschwendung löscht nicht aus,
Geizes Schuld und Schande
Tugend soll, nach rechtem Maß,
hierzulande selten
in der Mitte stehen
und auf beide Übel sehn
sorglich ohne Schelten.

Zeig ein heiteres Gesicht,
rede nicht zum Scheine.
Freudnlich sei zu jedermann,
merke dir das eine:
Willst Du nach dem Herzen geh’n,
lass dich von ihm lenken
immer dar aufs neu
Bleibst Du deinem Herzen treu
wird es dich beschenken.

Schenken, wo es grad bequem,
macht dir keine Ehre
Schenke nicht nur Stroh und Lehm,
soll es sein, entbehre
Gibst Du dich dem Leben hin,
wirst du es gewinnen
weißt ja immerhin,
wie ich heiße, wer ich bin
äusserlich und innen.



Herr Gunderam

Als der liebe Sommer Abschied von uns nahm
da war es mit den Tänzen am Anger rasch vorbei.
Das dem Herren Gundram nicht recht gewesen war
denn zum Rumscharwenzeln braucht er die Tanzerei.
Als Würfelmeister spielt er über’n Winter,
der eitle Gecke, wenn er spielt gewinnt er
vorsichtshalber schnallt er sich ein’ scharfe Klinge hinter.

Was er mit den Frauen angestellet hat
Bis das die Frau Maulschelle dies Treiben bald beendet.
Was er sich herausnimmt von morgens früh bis spat
schlägt er seine Dirne, bis das sie fast verendet
Nun ihr Mädchen, hört doch auf zu lästern
wisst ihr was geschehen war vorgestern:
Ein Mädchen hat er wund geschlagen
heut buhlt er die Schwestern.

Seht seine Pirscherei, die macht mich völlig grau
wenn er frech, mich schneidend, meine Dame bittet.
Er fängt an zu balzen, zu turteln wie ein Pfau
dreist und plump, behäbig, so wie es sich nicht sittet.
Ihm und jedem seiner Spießgesellen,
die beim Tanze wie die Hunde bellen
schlage ich ein Loch in’ Bauch
Gedärm soll daraus quellen.

Solange ich die Klinge an meiner Seite trag
wird keiner mir ein Loch in meine Trommel stechen
wenn er es dann versucht, mit `nem Hieb ich ihn erschlag
und liegt er kaum am Bochen werd’ ich sein Knochen brechen.
Ich schmeiße seinen Wams dann in die Asche
und schlage seinem Schädel eine Lasche
auf daß ein Hund sein tumbes Hirn
ihm von dem Boden nasche.

Ich gröle euch das Lied, weil ich ihn hassen will
der guten Frauen wegen, Gewissen hat er kaum.
Ließ er sie doch zufrieden, mir langsam wirds zuviel
er pflege seine Macken – hielt er sie nur im Zaum.
Sein Getue mein Gemüt verletzet
ist meine scharfe Klinge erst gewetzet,
schneid’ ich ihn so auf, daß man ein Sessel in ihn setzet.


Der Traum

Vor einer Quell, an einem Baum
träumte ich ein süßen Traum.
Ich suchte vor der Sonne
Schutz beim tiefen Bronne
wo ich unter der Buche
mir süßen Schatten suchte
legte mich ins kühle Gras
und meine Sorgen schnell vergaß
bald darauf träumte ich was.

So träumte ich als wäre dann
die ganze Welt mir untertan
als ob mein ganzes Leben
würd´wie im Himmel schweben
als könnte mein Begehren
keiner mir verwehren.
Dieser Traum mir sehr am Herzen lag
was Gott mir auch noch schenken mag.
Kein schöner Traum käm je zu Tag.

Ich ging zu einer weisen Frau
weil ich nicht diesem Traume trau
und fragt sie im Vertrauen
könnt ich dem Traum wohl trauen
ob sie den Traum mir deute
sie sprach zu mir, Ihr Leute:
Zwei und einer das sind drei.
Sie gab noch ein Geheimnis frei,
daß mein Daumen ein Finger sei.


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